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BATAVIA. 46. Route. 313

Konsulate. Deutsches Reich (Pl. 1: B 4): Dr. Lettenbaur, General-
konsul
, Koningsplein, Westseite; Österreich-Ungarn (Pl. 3: B 8): E. H. Th.
Quellhorst
;
Schweiz (Pl. 4: A 1): A. E. J. Buß; Großbritannien (Pl. 2: A 1):
J. W. Stewart.

Klubs (nur nach Einführung zugänglich): Societeit Harmonie (Pl. 12:
B 3; S. 314), mit eleganten Räumen und reichhaltigem Lesezimmer, So. 6-8
Uhr abends Konzert, und die militärische, auch Zivilisten geöffnete Socie-
teit
Concordia
(Pl. 11: C 3; S. 316), mit schönen Garten, Mi. abends Uhr
Konzert. Deutscher Turnverein, Gang Thibault (Pl. B 3). Englischer
Sportklub
, am Koningsplein (Pl. B 4). Besuchszeit in Familien für Herren
nur 7-8 Uhr abends.

Apotheke: Rathkamp, unweit der Harmonie. Buchhandlungen:
Papyros, in der Altstadt; G. Kolff & Co., Noordwijk, in der Oberstadt.
Karten im Topographischen Bureau (Pl. C 3; Kantor gambar), Goenoeng Sari.

Tageseinteilung (bei beschränkter Zeit ein Tag): 6-9 Uhr Fahrt
durch die Ober- und Unterstadt; dann Besuch des Museums (S. 315); um
1 Uhr Reistafel (S. 310); bis 5 Uhr allgemeine Ruhe; in den Abendstunden
Spaziergang durch Noordwijk und Rijswijk (S. 314). Nach der Abendtafel
mag man das javanische Theater (Wajang malaju oder komédi Stambul)
in Molenvliet besuchen, wo bis spät in die Nacht gespielt wird. Im
übrigen zu empfehlen der Besuch eines der Hüttenviertel (Kampoeng), in
die man von den Hauptstraßen aus durch enge Zugangswege gelangt, sowie
bei mehrtägigem Aufenthalt und trockenem Wetter eine ca. 1½stündige
Wagenfahrt durch die malerischen Kampoengs und Waldungen (mit huf-
eisenförmigen
Chinesengräbern), die sich im W. der Stadt vom Tang-
eranger
Weg (Pl. A 3) bis zum Bahnhof Kampoeng Lima (Pl. A 4) hin-
ziehen
, zurück durch den Tanah Abang (Pl. A B 4).

Batavia, die Hauptstadt des niederländisch-indischen Kolonial-
reichs
, mit 138500 Einwohnern (darunter 9000 Europäer und
Mischlinge, 28000 Chinesen), liegt unter 6° 5 südl. Breite, 106° 53
ö. L. an der Mündung des schlamm- und geröllreichen Tjiliwoeng,
der in vier Kanälen zum Meere geleitet wird. 1611 als holländische
Faktorei auf dem Gebiet des Sultans von Jacatra gegründet, nahm
die Ansiedlung nach tapferer Abwehr der von den Engländern
unterstützten einheimischen Fürsten 1619 feierlich den heutigen
Namen an. Neu befestigt, behauptete sie sich siegreich gegen
wiederholte Angriffe der Javanen und erblühte, trotz ihrer Lage in
fieberdurchseuchtem Gebiet, als Stapelplatz für die Ausfuhr der
Erzeugnisse der indischen Inseln, Chinas und Japans rasch zur
ersten Handelsstadt des Ostens. Der Ausbruch des Vulkans Salak
(S. 317) 1669 und das Erdbeben von 1699, die das Bett des Tjili-
woeng
verschütteten und den Abfluß des Wassers hemmten, stei-
gerten
die Ungunst der gesundheitlichen Verhältnisse; doch hielt
sich die Zahl der Einwohner bis Ende des XVIII. Jahrh. auf 150000.
Seit dem Anfang des XIX. Jahrh. entstanden dann auf dem höher
gelegenen südlichen Gelände die europäischen Stadtteile Molen-
vliet
, Noordwijk, Rijswijk
usw., das von dem Gouverneur H.
W. Daendels
1808-11 angelegte Weltevreden (Wohlzufrieden),
nach dem auch die ganze Oberstadt benannt zu werden pflegt, und
die südl. Vorstadt Meester Cornelis.

Die Unterstadt (Batavia Benedenstad) wird heute nur von
Eingeborenen und andern Asiaten bewohnt, enthält aber noch die